Die DTM könnte kaum spannender sein. Gary Paffett (Mercedes-Benz) schnappte sich vor Mattias Ekström (Audi) den Sieg beim fünften Saisonrennen der DTM in Oschersleben.
Durch einen verpatzten Start büßte Pole-Mann Tom Kristensen im Audi A4 DTM alle Siegchancen ein. Der siebenmalige Sieger von Le Mans blieb beim Start zunächst stehen und fiel bis auf Rang 19 zurück. Mercedes-Benz-Pilot Jamie Green übernahm von Platz vier kommend die Führung vor seinem Markenkollegen Gary Paffett in der AMG-Mercedes C-Klasse. Durch einen optimalen ersten Boxenstopp zog der spätere Sieger des Rennens an Green vorbei. Mattias Ekström im Audi lieferte sich über mehrere Runden ein hartes Duell mit Green um Platz zwei. Der Brite machte in Runde 31 einen Fehler, und der amtierende DTM-Champion sicherte sich Platz zwei.
Bernd Schneider beendete auf der 3,667 Kilometer langen Strecke als Vierter das Rennen. In den letzten Runden wurde der DTM-Rekordchampion noch von Tom Kristensen angegriffen, der sich vom 19. Platz nach vorne gekämpft hatte.
Beste Opel-Piloten waren der Franzose Laurent Aiello und der Schweizer Marcel Fässler im Vectra GTS V8 als Siebter und Achter. Beide fuhren hinter dem schottischen Audi-Piloten Allan McNish über die Ziellinie. Der Sieger aus Spa Mika Häkkinen patzte beim ersten Boxenstopp und rutschte in Runde zehn von der Piste. Der Finne stellte sein Fahrzeug daraufhin beschädigt in der Box ab. Opel-Pilot Heinz-Harald Frentzen wurde 14.
In der Gesamtwertung führt Mattias Ekström (35 Punkte) knapp vor seinem Verfolger Gary Paffett (34 Punkte). Tom Kristensen sicherte sich mit seinem fünften Platz vier wichtige Zähler und liegt in der Gesamtwertung mit 26 Punkten auf Rang drei.
Am 17. Juli macht die DTM ihren nächsten Stopp. Dann steht auf dem Norisring in Nürnberg der einzige Stadtkurs im Rennkalender auf dem Programm.
Stimmen zum Rennen
Gary Paffett (Sieger, DaimlerChrysler Bank AMG-Mercedes):
„Den Start ging ich nach meinem Fehlstart in Brünn relativ
vorsichtig an. Ich kam schnell an Kristensen vorbei. Mein Team hat einen fantastischen
ersten Boxenstopp hingelegt. Die letzten zehn Runden war Mattias Ekström
schneller als ich. Ich machte keinen Fehler und er konnte nicht überholen.
Ich freue mich, wieder ganz oben auf dem Podium zu stehen. Jamie ist ebenfalls
ein tolles Rennen gefahren. Er hat seinen ersten Podiumsplatz verdient.“
Mattias Ekström (2. Platz, Audi Sport Team Abt
Sportsline):
„Mein Start war nicht so gut, da ich durch den stehen gebliebenen Kristensen
einige Zeit verloren habe. Viele Runden hatte ich einen harten und fairen Kampf
mit Laurent Aiello, bis ich ihn überholen konnte. Mit Jamie war es ähnlich,
allerdings kam ich erst nach seinem Fehler an ihm vorbei. Danach attackierte
ich voll, aber es hat leider nicht gereicht, Gary den Sieg wegzuschnappen. Durch
die hohe Leistungsdichte in der DTM, ist es schwer, von Platz fünf ein
Rennen zu gewinnen.“
Jamie Green (3. Platz, Salzgitter AMG-Mercedes):
„Zum ersten Mal auf dem DTM-Podium zu stehen, ist ein tolles Gefühl.
Ich hatte ein tolles Rennen und so langsam werden die Zweikämpfe mit Ekström
zur Routine. Mein Start war recht gut, aber nicht außergewöhnlich.
In Runde 31 machte ich leider einen Fehler und Ekström kam vorbei. Trotzdem
ist es ein tolles Ergebnis für mich und das Team.“
Laurent Aiello (7. Platz, Stern Team OPC):
„Da sich relativ früh im Rennen meine rechte Tür öffnete,
hatte ich starkes Übersteuern. Nach meinem ersten Boxenstopp
lag das Auto ziemlich gut und ich holte auf. Nach dem zweiten Stopp fuhr ich
sogar die gleichen Zeiten wie die Spitze. Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis
sehr zufrieden.“
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug:
„Hier im Motopark kann eigentlich nicht überholt werden, aber wir
haben gesehen, dass die Jungs es trotzdem hinbekommen. Das zeigt das außergewöhnlich
hohe fahrerische Niveau in der DTM. Gary Paffett war eine Bank. Mattias konnte
ranfahren, aber nicht überholen. Das zeichnet einen guten Rennfahrer aus.
Der Kampf zwischen Tom Kristensen und Bernd Schneider war Motorsport auf hohem
Niveau. Den 88.000 Zuschauern wurde toller Sport geboten.“
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich:
„Vielleicht war Tom wegen seines Le Mans Sieges übermotiviert, er
hat den Start so richtig versemmelt. Trotzdem haben wir ein packendes Rennen
gesehen. Das Team Abt Sportsline hat einen starken Job mit tollen Stopps und
einer guten Strategie gemacht und damit das Optimum herausgeholt. Wenn man die
erste Reihe nicht nutzen kann, dann verdient man auch keinen Sieg. Gary hat
eine starke Leistung gezeigt. Das gesamte Rennen war kämpferisch und dabei
unheimlich fair.“
Opel-Motorsportchef Volker Strycek:
„Wir haben mit der Problematik an Laurents Tür natürlich Zeit
verloren. Nach dem Stopp war das Auto dann im Verkehr und wir haben auch noch
durch eine Überrundung Zeit verloren. Ich denke, ein vierter oder fünfter
Platz wäre drin gewesen.”
2. Runde Paffett greift den Zweitplatzierten Tomczyk an und zieht vorbei.
3. Runde Aiello mit geöffneter Beifahrertür unterwegs. Der Führende Jamie Green setzt sich weiter ab.
5. Runde Zwischenstand vor den ersten Boxenstopps: Green führt vor Paffett, Tomczyk, Aiello, Ekström, McNish, Stippler, Fässler, Frentzen und Schneider.
6. Runde Fässler, Schneider, Mücke, Capello, Abt, Alesi und Reuter kommen zum ersten Pflichtstopp an die Box.
7. Runde Mika Häkkinen kommt an die Box. Problem: Das linke Hinterrad war nicht richtig befestigt und löste sich. Der Finne verliert wertvolle Zeit.
8. Runde Ekström überholt Aiello in der "Hotel-Kurve" und ist neuer Vierter.
9. Runde Häkkinen mit einem spektakulären Abflug in der "Triple-Kurve". Der Finne gibt auf.
11. Runde Jamie Green biegt als Führender in die Boxengasse ein. Gary Paffett kommt ebenfalls an die Box. Paffett überholt Green nach seinem Stopp.
15. Runde Aiello und Spengler kommen zum Boxenstopp.
16. Runde Die ersten Boxenstopps von Frentzen und Kaffer.
17. Runde Durchfahrtsstrafe für Alex Margaritis wegen zu schnellem Fahrens in der Boxengasse.
18. Runde Margaritis tritt seine Durchfahrtsstrafe an.
19. Runde Mattias Ekström steuert ebenfalls die Box an. Jean Alesi kommt zu seinem zweiten Pflichtboxenstopp.
20. Runde Auf Rang sechs liegend kommt Stippler an die Box. Auch Schneider biegt in die Boxenstrasse ein.
21. Runde Kristensen kommt zu seinem ersten Boxenstopp. Fässler absolviert seinen zweiten Stopp.
22. Runde Als Führender kommt Allan McNish an die Box.
23. Runde Alle Fahrer haben mindestens einen Stopp absolviert. Es führt Gary Paffett vor Jamie Green, Martin Tomczyk und Mattias Ekström.
24. Runde Ekström passiert nach der "Hasseröder-Kurve" seinen Teamkollegen Tomczyk und liegt jetzt hinter Green und Paffett auf Rang drei. Abt und Reuter an die Box.
25. Runde Ekström in Schlagdistanz zu Green. Tomczyk kommt an die Box.
27. Runde Ekström macht weiter Druck auf Green. Stippler und Frentzen kommen zum Boxenstopp.
28. Runde An der Spitze baut Paffett seinen Vorsprung weiter aus, liegt 4,3 Sekunden vor seinen Verfolgern.
29. Runde Tomczyk überholt Spengler für Rang sieben.
30. Runde Kristensen kämpft sich an McNish vorbei und ist neuer Vierter.
31. Runde Fehler von Green in "Turn 4", den Ekström sofort ausnutzt und auf Platz zwei vorfährt. Green kommt an die Box.
32. Runde Martin Tomczyk rutscht nach einem Aufhängungsschaden ins Kiesbett, schleppt sich aber noch an die Box. Der Zweitplatzierte Ekström kommt zu seinem zweiten Stopp. Auch Kristensen zum Reifenwechsel.
33. Runde Margaritis und Tomczyk kommen an die Box. Tomczyk gibt auf.
34. Runde Der Führende Gary Paffett kommt zu seinem letzten Pflichtstopp. McNish biegt ebenfalls in die Boxenstrasse ein.
35. Runde Aiello und Spengler kommen zu den nächsten Boxenstopps.
36. Runde Spannendes Duell zwischen Kristensen (5.) und Schneider (4.) um Platz vier.
39. Runde Ekström verkürzt den Abstand auf den Führenden Paffett kontinuierlich, liegt nur 1,8 Sekunden hinter dem Briten.
42. Runde Das Duell um Platz vier hält an: Kristensen versucht immer wieder Schneider zu attackieren, bleibt aber Fünfter.
Ziel Gary Paffett (Mercedes-Benz) gewinnt den fünften Saisonlauf vor Mattias Ekström (Audi) und Jamie Green (Mercedes-Benz). Auf den weiteren Positionen: Bernd Schneider wird Vierter vor Tom Kristensen, Allan McNish, Laurent Aiello und Marcel Fässler.